„Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.”

Andacht zu Psalm 139,14 von Pfarrerin Dagmar Müller (in: Mitteilungen 2022/2)

Ich lese diesen Satz aus Psalm 139 und frage mich, wer diesen Satz aus ganzem Herzen beten kann ohne ein kleines „allerdings“. Ich hätte da noch einige Verbesserungsvorschläge. (...) Es ist fast schon ein Mantra in unserer Gesellschaft, sich selbstkritisch zu betrachten, sich zu optimieren und dabei nicht nachzulassen. Wir sind leistungs- und gesundheitsorientiert. Daran verdienen viele Unternehmen viel Geld, und es werden gerne dafür große Summen ausgegeben. Ohne Frage ist es wunderbar, wenn man gesund und kraftvoll, ohne Schmerzen und mit wachen fünf Sinnen leben kann. 
Problematisch wird es dann, wenn wir den gesunden und fitten Menschen zur Norm machen, an der alle anderen gemessen werden.

Wir sind von Gott geschaffen als Verletzliche. Wir sind geschaffen mit einem Leib, der wirklich ein Wunder ist, und zugleich als ein Teil der Schöpfung, die vergänglich ist. (...)

Danke Gott, dass wir so wunderbar gemacht sind! Vielleicht kann dieser Gedanke an unsere eigentliche Bestimmung - nämlich die Liebe Gottes in dieser Welt zu leben - dabei helfen, durchzuhalten im Tun, in der Hoffnung und im Gebet für alle, deren Leib und Leben gerade zerstört wird.

Endlich konnten wir wieder zusammen feiern! Zwei erlebnisreiche und stärkende Frauenkirchentage in Neuwied und Duisburg-Rheinhausen taten der Seele gut und boten Zeit zum Träumen!

Am 17.09. stand der Tag in Neuwied unter dem Motto "Träume - Kraftquellen des Alltags". Im Eröffnungsgottesdienst ging es um Sehnsüchte, zerplatze Träume und konkrete Zukunftsträume. „Wenn eine alleine träumt, ist es nur ein Traum. Wenn viele gemeinsam träumen, so ist es der Beginn einer neuen Wirklichkeit.“ (Dom Helder Camara) Dieser Satz gab Mut, die eigenen Träume nicht aufzugeben und gemeinsam an einer neuen geschwisterlichen und gerechten Wirklichkeit zu bauen. In den Workshops ging es dann um Ökumene, die Arbeit des Traumahilfezentrums im Ahrtal, um internationale christliche Friedensarbeit, Meditation und andere Träume.
>> PM: Ein Tag zum Träumen - Frauenkirchentag in Neuwied zum Thema „Träume - Kraftquellen des Alltags“

"Trotz allem: Träume wagen!" war das Motto des Frauenkirchentags Nord am 24.09. „Jeder große Traum beginnt mit einer Träumerin. Denke immer daran: Du hast in Deinem Innern die Stärke, die Ausdauer und die Leidenschaft, um nach den Sternen zu greifen und die Welt zu verändern.“ Die afroamerikanische Freiheitskämpferin Harriet Tubman führte viele Menschen in die Freiheit. Immer wieder bat sie Gott um Stärke und Kampfbereitschaft. Als Christinnen vertrauen wir darauf, "dass Gott uns schenkt, was wir brauchen, um unsere Träume wahr werden zu lassen", sagte Pastorin Hanna Jacobs. Ein stärkender Gottesdienst und interessante Workshops luden zum Träumen ein.
>> PM: „Jeder große Traum beginnt mit einer Träumerin" - Frauenkirchentag in Duisburg-Rheinhausen

#TrautesHeimLeidAllein

Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Evangelische Frauenhilfe im Rheinland e.V. wieder an der Fahnenaktion von TERRE DES FEMMES rund um den 25. November, dem Internationalen Aktionstag "NEIN zu Gewalt an Frauen" und setzt damit ein Zeichen gegen häusliche Gewalt.

In Deutschland ist statistisch gesehen jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von häuslicher Gewalt betroffen – egal, aus welcher sozialen Schicht oder Altersgruppe sie kommt. Doch das Thema ist nach wie vor ein Tabu. 2020 waren laut BKA 119.164 Frauen von häuslicher Gewalt betroffen. Für 139 Frauen endete dies tödlich.

Der Kampagnen-Hashtag #TrautesHeimLeidAllein soll deutlich machen, dass Gewalt direkt in unserer Nachbarschaft oder im Bekannten- und KollegInnenkreis geschieht und oft hinter einer Fassade vom "trauten Heim" versteckt wird. Häusliche Gewalt geht uns alle an - direkt oder indirekt. - Machen Sie auf das Thema aufmerksam!