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Ein Tag zum Träumen - Frauenkirchentag in Neuwied

„Träume - Kraftquellen des Alltags“

Ein Tag zum Träumen - Frauenkirchentag in Neuwied

„Wenn eine alleine träumt, ist es nur ein Traum. Wenn viele gemeinsam träumen, so ist es der Beginn einer neuen Wirklichkeit.“ (Dom Helder Camara)
Dieser fröhliche Kanon schallte am letzten Samstag durch die gut besetzte Marktkirche in Neuwied. Über 100 Frauen aus dem Südrhein folgten der Einladung der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland und der Evangelischen Kirchengemeinde Neuwied. Unter dem Motto „Träume – Kraftquellen des Alltags“ erlebten die Teilnehmerinnen einen traumhaft schönen Tag mit vielen Begegnungs- und Gesprächsmöglichkeiten, Momenten zum Träumen und kraftspendenden Angeboten.

„Ich habe einen Traum…“

Im Eröffnungsgottesdienst ging es um Sehnsüchte und Traumziele, um berufliche Träume und um zerplatze Träume, um nächtliche Traumbilder und um konkrete Zukunftsträume: „Ich habe einen Traum, dass eines Tages Frauen und Männer für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn bekommen.“ „Ich habe einen Traum, dass wir eines Tages nicht mehr Energie verbrauchen, als wir durch Sonne, Wind und Wasserkraft wiedergewinnen können … und dass eines Tages Mädchen in Afghanistan – und überall auf der Welt – zur Schule gehen können“, sagte Iris Pupak, Referentin der Frauenhilfe, und ermutigte dazu, diese Träume niemals aufzugeben.

„Sind wir gut beraten, wenn wir immer noch auf Träume setzen?“, fragte Superintendentin i.R. Marion Obitz provokativ in ihrer Predigt. Sie erinnerte an die Betenden des Psalms 126. Diese erlebten, wie Träume zerplatzten und Ängste herrschten, aber sie vertrauten auf Gottes Zusagen. Gott habe aus verzweifelten Menschen Träumende gemacht. Denn „Gott träumt von einer geschwisterlichen Welt, in der Gerechtigkeit herrscht, in der Schwache, Kinder, Witwen und Fremdlinge geschützt sind und die Schöpfung bewahrt wird“, hob Frau Obitz hervor. Gott brauche Menschen, die seinem Traum trauen und an dieser neuen Wirklichkeit mitarbeiten. Auch wenn es harte Arbeit sei, so lohne es sich, sich von diesen Träumen ermutigen zu lassen! - Auf Karten konnten anschließend eigene Zukunftsträume aufgeschrieben werden.

Ökumene, internationale christliche Friedensarbeit, Meditation und andere Träume

Nach dem Gottesdienst erwartete die Besucherinnen ein buntes Spektrum an Workshops zu unterschiedlichen Träumen: Zwei Spaziergänge luden ein, etwas über die Herrnhuter Brüdergemeine und die Ökumene in Neuwied zu erfahren. Psychologinnen vom Trauma Hilfe Zentrum im Ahrtal berichteten über die Bewältigung von Traumata. Um den Traum von Versöhnung ging es beim internationalen christlichen Friedensdienst EIRENE. Außerdem gab es Meditation, Angebote zu biblischen Träumen, Kreatives zu Hoffnungsträumen des Glaubens, Singen, Tanzen, Trommeln und eine  Kreativwerkstatt, um Träume Gestalt werden zu lassen. Die Ausstellung der Künstlerinnengruppe „LichtEcht“ mit kraftvollen Bildern zum Thema rundete das vielfältige Angebot ab.

Traumreise mit Geschichtenerzählerin Griseldis

Der Tag ging zu Ende mit der Geschichtenerzählerin Griseldis, die die Frauen in Traumwelten bis nach China entführte, und dem Gospelchor „Sing On“ aus Neuwied, der für einen traumhaften Rahmen sorgte. „Das war ein stärkender Tag. Das hat gut getan!“ lautete das Resümee einer Teilnehmerin, mit dem sie vielen aus dem Herzen sprach.

Ein ganz großer Dank geht an Frau Pupak und das Vorbereitungsteam sowie an die Evangelische Kirchengemeinde Neuwied für die großartige Unterstützung.

Am kommenden Samstag, den 24.09. findet in der Christuskirche in Duisburg-Rheinhausen der nächste Frauenkirchentag statt unter dem Motto „Trotz allem: Träume wagen“. (Christine Kucharski)

Autor:
Christine Kucharski
Veröffentlichungsdatum:
2022