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Marlene Förster aus Steindorf hat 15 Jahre lang mit viel Herz und Engagement den Kreisverband Wetzlar/Braunfels der Evangelischen Frauenhilfe geleitet. Zuvor war sie bereits 30 Jahre lang Mitglied und später Vorsitzende der Frauenhilfe in Steindorf, die sie auch weiterhin leiten wird. Am Samstag, 7. Oktober, wird sie im Gottesdienst des Jahresfestes der Frauenhilfe von Superintendent Dr. Hartmut Sitzler aus ihrem Dienst im Kreisverband verabschiedet. Der Gottesdienst in der Wetzlarer Kreuzkirche (Stoppelberger Hohl 42) beginnt um 16 Uhr und steht unter dem Titel „Maria aus Magdala“.
Seit 1978, da war sie 30 Jahre alt, ist Marlene Förster Mitglied der Frauenhilfe: Zunächst in ihrem Heimatort Steindorf, wo sie im Jahr 2000 zur Vorsitzenden gewählt wurde. Seit 2003 war sie Beisitzerin im Kreisverband Wetzlar/Braunfels der Evangelischen Frauenhilfe. 2008 wählten die Frauen des Kreisverbandes Marlene Förster zu ihrer Vorsitzenden. „Es sollte nach der einjährigen Vakanz nach dem Ausscheiden meiner Vorgängerin Gabriele Engelmann nur für den Übergang sein“, erinnert sich die verheiratete Mutter zweier erwachsener Kinder. „Das hat dann doch länger gedauert“ berichtet Förster. Sie sei damals bereit gewesen, Verantwortung zu übernehmen.
Zudem sieht sie sich eingebunden in die Familientradition. Bereits ihre Mutter und ihre Großmutter waren Mitglieder in der Frauenhilfe. „Die Vorbereitung der Besuche von Anni Keller, der ehemaligen Reisesekretärin des Kreisverbandes, in unserer Frauenhilfe, habe ich als Kind miterlebt und war sehr beeindruckt.“ Anni Keller (1903-1974) war in der Region 30 Jahre als „Bibelfrau“ bekannt und in den örtlichen Frauenhilfen sehr geschätzt.
„Die kaiserliche Idee hat mich auch begeistert und ich fand es gut, sie weiterzutragen“, sagt Marlene Förster und verweist damit auf die Tatsache, dass die Evangelische Frauenhilfe in Deutschland 1899 von Kaiserin Auguste Viktoria gegründet wurde. Ziel war damals die Linderung sozialer Notstände durch ehrenamtliches Engagement von Frauen im Rahmen kirchlicher Diakonie und Seelsorge. Später verstand sich die Frauenhilfe auch als wichtige Stimme evangelischer Frauen in Kirche und Gesellschaft. Dies beispielsweise heute in der Region bei der Vorbereitung und Durchführung des jährlichen Weltgebetstages durch den Kreisverband. Die Liturgie des Gottesdienstes wird jeweils von einem anderen Land der Erde präsentiert. Dessen Anliegen bringen die Frauen dann in die Gemeinden und in die Gesellschaft ein. Der Kreisverband organisiert regelmäßig die Vorbereitungstagung in Rechtenbach.
„Gestartet bin ich ja 2008 gleich mit dem Kreisverbandsjubiläum ‚100 Jahre Frauenhilfe‘ und entsprechend vielen Veranstaltungen“, erzählt die 75-Jährige. Da gab es beispielsweise die Ausstellung ‚Einfach Frau Sein‘, eine Frauenhilfs-Ausstellung in Kommodenschubladen, mit der wir in den Kirchenkreisen umhergereist sind und die Aktion „100 neue Frauen für die Frauenhilfe“. Zudem waren regelmäßig zahlreiche Treffen und Aktionen vorzubereiten und durchzuführen: die großen Jahresfeste mit 400 Gästen, Regionaltreffen der Frauenhilfsgruppen an fünf Orten mit insgesamt über 500 Frauen, Frühjahrstreffen im Nord- und im Südkreis und gut besuchte Delegiertenversammlungen.
Als besondere Kraftorte bezeichnet Marlene Förster die Freizeiten, die „Champagnertage für die Seele“ auf dem Altenberg und die Tage auf Spiekeroog, wo es eine Evangelische MutterKindKlinik der Frauenhilfe gibt. „Gelernt habe ich von den starken Frauen in unserem Kreisverband, die mir diese Arbeit nahegebracht haben“, erzählt die scheidende Kreisverbandsvorsitzende, die fast 20 Jahre als Bankkauffrau tätig war und nach einer Kinderpause noch einmal 20 Jahre in der Verwaltung eines ambulanten sozialen Dienstes: „Luise Fuhrländer, Elli Jung, Eva Gorn, Ingeborg Lasse und nicht zuletzt Frauenreferentin Simone Pfitzner, die mich auf den Weg gebracht hat.“
Eine Nachfolgerin für Marlene Förster muss noch gefunden werden. Der Kreisverbandsvorstand wird nun als Team und mit Pastorin Iris Unger als stellvertretender Vorsitzenden weitergeführt. Frauenhilfegruppen in den Kirchengemeinden des Evangelischen Kirchenkreises an Lahn und Dill sowie Einzelmitglieder gibt es darüber hinaus weiter. Die „kaiserliche Idee“ findet Marlene Förster immer noch gut. Wenn sie etwas angepasst wird: „Frauen in Not gibt es immer noch – die Not ist eine andere, aber Hilfe tut not.“
Uta Barnikol-Lübeck
Öffentlichkeitsreferat, Evangelischer Kirchenkreis an Lahn und Dill
(Mitteilungen 2023-02)
Iris Pupak geht in den Ruhestand und verabschiedet sich sowohl von den Frauen ihrer Region als auch von allen Frauen der Frauenhilfe, mit denen sie über so viele Jahre verbunden war.
Liebe Frauen, ich kann es selbst kaum fassen, aber es stimmt. Nach genau 23 Jahren verlasse ich als hauptamtliche Mitarbeiterin den Landesverband der Evangelischen Frauenhilfe. Ich kam zum 1. April 2000, aufgeregt, neugierig, voller Ideen, mit der Vorstellung, vier bis fünf Jahre zu bleiben. Es wurde doch etwas länger. Ich gehe zum 1. April 2023, bewegt, zufrieden und erfüllt mit einem inneren Potpourri an Bildern von Begegnungen und Erinnerungen, die bleiben.
Ganz zu meinen Anfängen hatte ich den Eindruck, dass sich so manche Frauenhilfe-Frau fragte: Wer ist denn diese Frau „mit dem Zopf“, so jung, so anders … und keine Theologin? Und ich fragte mich: Was erwarten die Frauen (Dele-gierten, Leiterinnen, Kolleginnen…) wirklich von mir? Die anfängliche Skepsis legte sich aber sehr schnell. Zu unzähligen Studientagen, Seminaren, Delegiertenversammlungen, Schulungen usw. wurde ich von hoch motivierten Frauen voller Freude begrüßt und in die Gemeinschaft aufgenommen. Bei der gemeinsamen Erarbeitung der unterschiedlichsten Themen, die uns Frauen wichtig waren und sind, war es immer eine Begegnung auf Augenhöhe. Auch das gemeinsame Singen, Lachen und Beten hat mich getragen.
Mein Arbeitsplatz im Verband war ausgesprochen vielfältig und ich habe gerne die vielen Chancen ergriffen, die mir geboten wurden, im Team mit meinen Kolleginnen Neues zu entwickeln und mitzugestalten: Programme für die Weiterbildung, Leiterinnenschulungen, Materialentwicklung für FUNDUS, Andachten und InAktion, regionale Treffen in den Kreisverbänden, Frauenkirchentage, Oasentage, Frauenkonferenzen, Kooperationen mit anderen Frauenverbänden und natürlich alles rund um den Weltgebetstag. Sehr gerne habe ich den Verband über 20 Jahre im Deutschen Weltgebetstags-Komitee vertreten und auch über fast 10 Jahre in der efir als Sprecherin des Leitungsteams.
Ich sage DANKE und TSCHÜSS: Mein „Ruhestand“ beginnt. (Iris Pupak, Mitteilungen 2023-01)