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Was hat Reformation mit Organspende, Mütterrente und Hebammen zu tun?

Infostand der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland beim Christusfest in Koblenz

Was hat Reformation mit Organspende, Mütterrente und Hebammen zu tun?

Das ökumenische Christusfest auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz war Pfingstmontag das Ziel vieler Christinnen und Christen verschiedener Konfessionen, um 500 Jahre nach der Reformation miteinander ihren Glauben zu feiern. Unter dem Motto „vergnügt, erlöst, befreit“ ging es um vielfältige Begegnungen sowie um die zentrale Frage, was es heute bedeutet, sich in Kirche und Gesellschaft von Gott erneuern zu lassen.

Bei diesem Thema durfte der Blick auf Frauen, die die Kirche immer wieder erneuert und verändert haben und bis heute verändern, nicht fehlen. Mit der provokanten Frage „Was hat Reformation mit Organspende, Mütterrente und Hebammen zu tun?“ lud die Evangelische Frauenhilfe im Rheinland die Besucherinnen und Besucher auf dem Markt der Möglichkeiten ein, zu entdecken, was Frauen bewegt und wofür die Frauenhilfe sich stark macht.

Durch die Reformation hat sich die Lebenssituation von Frauen wesentlich verändert und neue Lebensmodelle wurden möglich: Frauen hatten das gleiche Recht auf Bildung, engagierten sich öffentlich als Ehefrauen von Reformatoren, als Politikerinnen, Schriftstellerinnen oder Geschäftsfrauen für ihren Glauben und setzten sich für Arme, Kranke und Witwen ein. Was sind die Herausforderungen und Frauenthemen von heute?

Als größter Frauenverband in der rheinischen Kirche macht sich die Evangelische Frauenhilfe im Rheinland stark für die aktuellen Anliegen von Frauen in Kirche und Gesellschaft. In einem Holzpuzzle, das zu vielen interessanten Gesprächen anregte, konnten die Besucherinnen und Besucher folgende Fakten entdecken: In Deutschland sind pro Jahr über 100.000 Frauen von häuslicher Gewalt betroffen. Der Durch-schnittsverdienst einer freiberuflichen Hebamme liegt bei 30.000 € brutto (Haftpflicht: 6.800 €). Frauen spenden mehr Organe als Männer. Frauen leisten 52 % mehr unbezahlte Tätigkeit bei der Pflege und Erziehung als Männer.
Die Referentinnen des Landesverbands und die ehrenamtlichen Unterstützerinnen informierten darüber hinaus über den alternativen Organspende-Ausweis, die ökumenische Weltgebetstagsarbeit und die Publikationen der Frauenhilfe und freuten sich über viele fröhliche Begegnungen bei diesem „kleinen Kirchentag“ in Koblenz.

Autor:
Christine Kucharski
Veröffentlichungsdatum:
2017