Region Nord

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Neues aus der Region Nord

Gegen den Trend

Anfang des Jahres prüfe ich immer, welche Frauenhilfen in diesem Jahr Jubiläum feiern und rufe die Gruppenleiterinnen an. Ich freue mich auf diese Telefonate, denn dabei ergeben sich häufig interessante Gespräche mit „meinen“ Frauen.

In diesem Jahr erzählten mir gleich mehrere Leiterinnen, dass ihre Frauenhilfen im vergangenen Jahr gewachsen sind. Neue Teilnehmerinnen sind dazugekommen. Manche wurden von ihrer Nachbarin mitgebracht, andere hat der Pfarrer oder die Pfarrerin beim Geburtstagbesuch zur Gruppe eingeladen. Eine Geschichte hat mir besonders gut gefallen. Die Leiterin einer Frauenhilfe kam bei einer Fahrt mit der Taxifahrerin ins Gespräch. Als sie von ihrer Frauenhilfe erzählte, meinte die Fahrerin: Das wäre doch auch etwas für ihre Mutter. Seitdem ist die Mutter eine regelmäßige Besucherin in der Frauenhilfe.

Beim Jahrestreffen der Region Moers im März ging es um den Wandel der Frauenhilfe. Eingeladen hatte diesmal die Frauenhilfe Baerl unter Leitung von Agnes Füten. Neben köstlichem selbstgebackenem Kuchen gab es einen regen Austausch über die Situation in den Frauenhilfen. Viele gute Ideen zu Themen, Referent*innen und Ausflugszielen wurden weitergegeben. Sehr aufmerksam verfolgten die Teilnehmerinnen den Bericht über den Wandel der Frauenhilfe hin zu den „Evangelischen Frauen im Rheinland“. Es gab gute Rückfragen und vor allem der Namenswechsel wurde gelobt.

Nicht jeder Wandel in der Region Nord stimmt froh. In so manchem Gespräch berichtete mir die Leiterin, wie sehr ihre Frauenhilfe nach der Corona-Pandemie geschrumpft ist und die Frauen oft nicht mehr den Mut oder die Kraft haben, um an den Treffen teilzunehmen. Aber es gibt eben auch die anderen Berichte über Gruppen, die wieder anfangen zu wachsen, einen Leitungswechsel, der gut gelungen ist, und Regionaltreffen, die Beziehungen untereinander stärken.

(Sabine Richarz, Mitteilungen 2023-01)

Take care – Pilgertag für Geschlechtergerechtigkeit in der Fürsorgearbeit

Im Rahmen der Pilgerinitiative „Go for gender justice“ startete im August ein Pilgerweg zu unterschiedlichen Orten in Kaiserswerth, an denen Carearbeit geleistet wurde und wird. An sieben Stationen schlüpften Frauen in die Rollen von Alten- und Krankenpflege-rinnen, Erzieherinnen und Müttern und berichteten von den schönen und erfüllenden Momenten ihres Berufs, aber auch von ihren Schwierigkeiten und Überforderungen und von der Enttäuschung, mit diesen Problemen von Politik und Gesellschaft allein gelassen zu werden. Im Anschluss entwickelten sich rege Diskussionen zwischen den Teilnehmerinnen über die Ursachen und über notwendige Maßnahmen zur Aufwertung der beruflichen und der häuslichen Carearbeit.

Wiederkehrende Forderungen waren eine deutliche Verbesserung der Entlohnung und der Altersversorgung, familienfreundlichere, flexiblere Arbeitszeiten, gute Betreuungsangebote für die Kinder der Mitarbeitenden und ein breites Angebot an Fortbildungen und seelsorglichen Hilfen.
Da die häusliche und berufliche Carearbeit größtenteils von Frauen geleistet wird, forderten die Teilnehmerinnen, dass die berufliche und fachliche Autorität von Frauen sichtbar gemacht und öffentlich anerkannt werden muss. Die Milliarden, die der Staat jedes Jahr durch die ehrenamtlich geleistete häusliche Fürsorgearbeit in seinen Sozialkassen spart, muss deutlich als Lebensleistung von Frauen benannt und entsprechend honoriert werden. Das Gegeneinander von Berufstätigkeit und unentgeltlichem Engagement sowie die Abwertung der dort Tätigen muss überwunden werden und eine gute Altersversorgung durch alle Teile der Gesellschaft mitgetragen und finanziert werden.

Vorbereitet wurde der Tag von einem kleinen Team ehren- und hauptamtlicher Frauen der Frauenhilfe, aus mehreren Gemeinden und der Kaiserswerther Schwesternschaft. (Sabine Richarz, Mitteilungen 2022-02)

 

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Sabine Richarz
Regionalreferentin Region Nord

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